Kursbeschreibungen 2023


          

Kursbeschreibungen 2023

 

Trauma-therapeutische Aspekte in der Stimmtherapie/ Gesangsunterricht 1

 

Immer häufiger schicken Psychotherapeuten ihre traumatisierten Klienten bewusst zum Singen. Das Bewusstsein für Traumatisierung ist auch in der Psychotherapie erst in den letzten Jahren erwacht. Das stellt Gesangslehrer vor neue Herausforderungen. Dieses Seminar soll Orientierung und Sicherheit schaffen und widmet sich folgenden Fragen:  Woran erkennt man Traumatisierungen beim Patienten oder Schüler? Wodurch sind sie entstanden, was ist ihre Folge? Wie gilt es mit Traumatisierten umzugehen und wie kann ich darauf positiv einwirken in meiner Arbeit?  Was gilt es zu beachten? Was sind die Arbeitsgrundlagen für eine erfolgreiche Arbeit mit ihnen? Wo sind die Grenzen? Die Zahl der traumatisierten Patienten ist nicht zu unterschätzen. Es gibt unterschiedliche Traumatherapie-Methoden, die vorgestellt werden. Mit Stimme und Körper und Atmung kann wunderbar trauma-sensibel  gearbeitet werden. Sowohl Theorie als auch Praxis kennzeichnen dieses Seminar, das einen Scheinwerfer in einen bisher unbeleuchteten Bereich wirft. Nicht nur für Stimmtherapeuten und Gesanglehrer interessant.

 

Faszination Füße und Stimme

 

Wie sind die Füße gebaut? Für welche Prinzipien stehen Vorderfuß- Mittelfuß-Ferse? Was haben die Füße mit Stimme zu tun? Wie wirkt Arbeit an den Füßen auf die Aufrichtung? Anatomie, Physiologie (Funktionen) werden notwendige Grundlagen legen, damit das, was in spielerischem Tun gesucht,  ertastet, erlebt und belebt, bewegt und in Einzelheiten kennengelernt wird, zugeordnet und verstanden werden kann. Dass viele andere Teile in unserem Körper darauf positiv reagieren ist für uns oft erstaunlich und gleichzeitig so verständlich: fängt die Aufrichtung doch bei den Füßen an. Diese Zusammenhänge in Verbindung mit Stimme (und ihre Auswirkung auf diese) sind geeignet, um in Stimmtherapie und Gesangspädagogik umgesetzt zu werden. Sie werden  erkundet durch gemeinsames Singen, Tönen, Improvisieren. Viele Stimmparameter organisieren sich unaufwändiger. Die gesamte Präsenz des Menschen verändert sich, wird überzeugender und stimmiger. Es ist ein spannender und erstaunlicher Weg, der in diesem Seminar beschritten wird. Gedacht ist dieses Seminar für alle, die ihre Füße und ihre neu erleben wollen, egal ob Laie, Stimmtherapeut oder Sänger/Gesanglehrer. Dominant ein Praxisseminar.

Trauma-therapeutische Aspekte in der Stimmarbeit 2

Dieses Seminar ist ein Folgeseminar von Teil 1 und kann nur besucht werden, wenn Seminar 1 besucht wurde. Inhalte dieses Seminars sind: Körperübungen (aktiv), Atemübungen (aktiv), Körperberührung (passiv), Einsatz von Stimme um das Nervensystem zu beruhigen, zu stabilisieren. Viele der  Möglichkeiten, das Stress-Toleranz-Fenster zu vergrößern , die in Teil 1 bereits benannt wurden werden nun spielerisch erfahrbar gemacht und damit die Voraussetzung für Lernen, neue Erfahrungen, für Wahrnehmung und Spüren  geschaffen. (Praxisseminar)

 

Regulation des Nervensystems (nicht nur) bei Therapeuten und Patienten

Wir leben in herausfordernden Zeiten, die unser aller Nervensystem fordern. Wie aber erlebe ich mich, wenn mein Nervensystem herausgefordert ist? Woran und wo im Körper erkenne/ spüre ich das? Folgende Themen werden das Seminar begleiten:  Mitte, Zentrierung, Beruhigung  des Nervensystems, innere Ausrichtung, Verbundenheit mit dem eigenen Körper,   Balancierung  des Lebensgefühls durch Atmung, Bewegung, Aufrichtung, Freude am Tun, Aktivieren der Sinne, wahrnehmen der eigenen Lebendigkeit, finden eigener Ressourcen, die stärkend wirken. Hier wird konkretes neurobiologisches Wissen vermittelt und  mit  konkreten Stabilisierungs- und Flexibilisierungsübungen verknüpft. Diese sind nicht nur für die Stimmtherapie verwendbar, sondern auch als alltagstaugliche Übungen für Therapeuten und alle, die diese  Zeit großer Wandlungen kraftvoll, selbstbestimmt, zuversichtlich und in guter Verbundenheit mit sich selbst erleben und für das eigene Tun verwenden wollen.

 

Stimm-Camp- Sinne und Stimme entfalten

Regeneration und Selbstregulierung in fordernden Zeiten

Das diesjährige 4-tägige Stimm-Camp widmet sich der Regeneration und der Regulierung von unserem Nervensystem. Unsere Sinne- sehen und schauen, hören und lauschen, tasten und ertasten,  Kontakt und Abgrenzung, greifen und begreifen, stehen und verstehen- werden in neuen Zusammenhängen ent-deckt und not-wend-ige sanfte Veränderungen eingeleitet. Typgerechte Atmung, Bewegung in der Natur und im geschützten Raum und gemeinsames Singen begleiten diese Entdeckungsreise in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten. So werden neue Kraft, Lebendigkeit, Raum, Freude, Leichtigkeit, Ruhe, Kreativität, Stabilisierung und Beweglichkeit spielerisch erlebt und Erholung eingeleitet, Resilienz und Immunsystem gestärkt. Dieser Kurs wird begleitet und im Liedbereich geleitet von Barbara Schröter, Heidelberg.

 Siehe auch Beschreibungen direkt beim Stimm-Camp

Auffrischungsseminar Atemtypen: Körperübungen

Dieses Seminar ist für alle gedacht, die die terlusollogischen Körperübungen erlernt haben. In diesem Seminar werden neu gefundene Wilk`sche  Anleitungen / Ausführungen vermittelt und mit neuer Wortwahl bereichert. Für alle, die neue Inspiration und Belebung für diese hoch effizienten, Immun- und Nervensystem stabilisierenden Übungen suchen. Alle, die diese Übungen auch vermitteln, sind eingeladen, Fragen zu Patienten/Schülern mitzubringen.

 

Für alle Seminare werden Fortbildungspunkte für Logopäden vergeben.

Information, Anmeldung und Leitung: Iris-Julia Wagner, Ladenburger Str. 26, 69120 Heidelberg, H: 0171-2327934

Email: iris-julia.wagner@web.de     www.iris-julia-wagner.com

 

Iris-Julia Wagner, Logopädin, Gesangspädagogin, Atemtypentrainerin, SelbstBeSTIMMT-Trainerin, neurosystemischer Coach


„Was hat Stimmtherapie mit einer Regulierung des Nervensystems zu tun?“

Seminar in Freiburg an der Logopädenschule des DAA

 

Kein Stimmpatient sucht den Weg zum Logopäden, zur Logopädin ohne Symptome. Diese liegen oft nicht nur im stimmlichen Bereich. Bereiche von Atmung und Körperaufrichtung sind schon lange Inhalt logopädischer Stimmtherapie. Aber auch andere Symptome sind anzutreffen: Gestörte Atmung, Schlafstörung, Reflux, Stress, Zeitdruck, Leistungsdruck, häufige Infekte, Halsschmerzen u.v.m. Im Bereich von Kontaktverhalten treffen wir oft: Abgrenzungsschwierigkeiten, mangelnder sozialer Kontakt (echte Freunde), anderen nicht zuhören können, alles bewerten müssen, innere Leere in der Freizeitgestaltung, Sinnleere im Beruf. Selbstoptimierung in getaktetem Tun „für sich selber“.  Kurz gesagt: eine gute Verbundenheit mit sich selber fehlt oft.

Wir werden im Seminar Symptome zusammentragen, die Sie aus der Praxis mitbringen.

Schaut man mal die Symptome an und sucht nach ein oder zwei gemeinsamen Nennern, dann hilft ein Blick in die Neurobiologie weiter. Hier wird schnell deutlich, dass ein Großteil der Beschwerden mit dem Vagusnerven, insbesondere mit dem ventralen Teil dieses Nerven zusammenhängt, der dominant für Atmung, Herz, Stimme, Mimik zuständig ist (Polyvagal-Theorie nach Steven Porges). Er ist aber auch zuständig für Sicherheit, für soziales Miteinander, Verbundenheit- alles, was wir als „Bindungstierchen“ brauchen.  Von ihm geht auch der Kehlkopfnerv ab. (Der Corona-Virus hat in seiner vielfältigen Symptomatik genau am Vagus-Nerven angesetzt!)

Und: er reguliert das Stress-Toleranz-Fenster, in dem Stimme klingen und sein kann – frei von Symptomen.

Folgende Fragen werden in diesem Seminar bewegt:

·       Wie funktioniert dieses Stress-Toleranz-Fenster genau?

·       Was ist generell und insbesondere in der Stimmtherapie hilfreich, um das Nervensystem zu regulieren? Und welche Folgen hat das für  die Stimme?

·       Welche Möglichkeiten im groben und im kleinen gibt es, um sich selber zu regulieren (ob als Therapeut oder Patient)

·       Welche möglichen Fragen gibt es, um den Zustand des Nervensystems am Anfang und am Ende einer Therapiestunde  herauszufinden?

·       Es wird sowohl mit Atmung, Bewegung, Aufrichtung, Berührung (sich selber oder durch eine(n) PartnerIn), aber auch mit Reisen durch den Körper, Achtsamkeit  und Wahrnehmungs-, Forschungsaufgaben spielerisch gearbeitet und damit ein neues Arsenal an möglichen Übungen zur Verfügung gestellt.

Ziel der beiden Tage ist es, die eigene Kompetenz neu zu vernetzen und abzusichern, diese aber auch mit neuen Übungen zu erweitern und durch Fallbeispiele Antworten auf eigene Fragen zu erhalten.

Dieses Seminar ist ein Praxisseminar gekoppelt mit interessanter Neurobiologie-Theorie.

Seminarleitung: Iris-Julia Wagner, Logopädin, Gesangspädagogin, Atemtypenpäd., Neurosystemischer Coach

 

Zielgruppe:

Dieses Seminar richtet sich an alle Logopäden/ Logopädinnen, die mit Stimme arbeiten und /oder ihren Blick weiten und für sich selbst etwas mitnehmen wollen