Stimmbildung für Sprecher

Studie

Eine Studie über das Sprechen besagt, dass nur 6% einer Äußerung vom Wortinhalt, aber 46% des Gesagten über die Stimme und der Rest über Körperhaltung und Mimik, Gestik vermittelt werden.

 

Daraus ergibt sich die Wichtigkeit einer guten Stimme, die den Inhalt transportiert und hörbar macht.


Wer ist Viel-Sprecher? Und wie wirkt Stimme im Beruf?

Wenn wir uns die Landschaft der Viel-Sprecher anschauen, so finden wir viele Berufsgruppen: Ob Ärzte oder Lehrer, ob Rechtsanwälte oder Manager, ob Therapeuten oder Kundenservice in Unternehmen.

Sie alle brauche ihre Stimme für ihre Arbeit. Ohne Stimme ist ihre Arbeit nicht möglich.

Die Qualität der Sprechstimme öffnet oder verschließt die Bereitschaft der Kunden/ Schüler/ Patienten/ Klienten sich auf den Inhalt des Gesagten einzulassen.

Sind Stimme und Sprache kongruent, dann überzeugt der Sprecher sein Gegenüber. Er wirkt authentisch und stimmig und man läßt sich auf ihn ein. Die Arbeit wird leicht und erfolgreich, macht Freude, bringt Erfolgserlebnisse.

Ist die Stimme dagegen rauh, knarrig, kratzig, klingt zu leise oder zu laut, flach oder genäselt, dann hat der Sprecher nicht DIE Überzeugungskraft, die er/sie von seiner/ihrer Fachkompetenz aber hat. Das heißt, die Gespräche dauern länger, sind "steiniger", man muss mehr Überzeugungsarbeit leisten. Der Erfolg ist schwieriger, die Stimme  angestrengt.



Welche Unterstützung, welche Lösungen gibt es?

Man muss sich unsere Stimme wie ein Streichinstrument vorstellen: Es gibt 2 Seiten (die Stimmbänder) und einen Korpus (der menschliche Körper). Bei einem Kontrabass also der Holzkörper. Die beiden Seiten alleine  können nicht klingen: Sie brauchen einen Resonanzkörper (Korpus) und einen Bogen (unser Atem), der die Seiten in Schwingung setzt. Dazu einen Menschen, der greift und streicht und so über seine Empfindung Töne zu Musik verbindet.

 

Das bedeutet für den Sprecher, die Sprecherin: wir müssen das Instrument bauen, sprich an der Aufrichtung arbeiten, sodass die Resonanzräume zur Verfügung stehen und keine falschen Kurven und Dellen haben.

Dann gibt es das Gebiet der Atmung: der Atem muss fließen können - rein und raus. Das hängt eng mit der Körperaufrichtung zusammen bis hin zur Kopfhaltung.

Wie der Streicher sich bewegt beim Spielen, so braucht Stimme, das Sprechen ebenfalls Bewegung, Beweglichkeit, Lebendigkeit

Sanfte und leichte Stimmübungen gepaart mit Atemflussübungen ermöglichen ein neues Wahrnehmen der eigenen Stimme und deren Veränderung auf die Übungen hin. Stimmübungen werden immer mit Transfer-Möglichkeiten in den Alltag angeboten.

 

Des weiteren gilt es Stressoren, Trigger und herausfordernde Sprechsituationen zu durchleuchten, gemeinsam mit erarbeiteten Strategien durchzugehen und zu üben anders als bisher, damit umzugehen.

Dazu gehören auch Übungen zur Regulation eines angespannten Nervensystems.